1. Gründung der Stiftung
Die Jenny De la Torre Stiftung wurde am 12. Dezember 2002 in Berlin gegründet.
Ziel der Stiftung ist, die langfristige, niedrigschwellige medizinische
Behandlung und psycho-soziale Beratung obdachloser Menschen unter einem Dach in
Berlin zu realisieren. Einen Teil des Stiftungskapitals bildete das Preisgeld
der „Goldenen Henne“ in Höhe von 25.000 €.
2. Aufbau der Stiftung
Die Stiftung konzentrierte sich zunächst auf die Beschaffung von Spenden und
Zustiftungen mittels Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
3. Aktivitäten der Stiftung
Die Aktivitäten waren anfangs, geeignete Räumlichkeiten zu finden und das
Projekt „Medizinische Versorgung Obdachloser“ zu realisieren. Die zu findende
Immobilie sollte ausreichend Platz für medizinische Behandlungsräume,
Kleiderkammer, Speisenversorgung, Duschen, Friseur sowie für soziale, rechtliche und
psychologische Beratungen bieten. Dank der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
konnten viele Spender und Ehrenamtliche gewonnen werden.
Im Herbst 2003 wurden die Bemühungen intensiviert, ein geeignetes Objekt für das Gesundheitszentrum für Obdachlose (GZO) in Berlin zu finden. Entsprechende Gespräche wurden mit Verantwortlichen des Bezirksamtes Berlin-Mitte geführt.
Das Bezirksamt Mitte stellt der Jenny De la Torre-Stiftung ein Gebäude einer
ehemaligen Kindertagesstätte in Berlin Mitte, Pflugstraße 12, für 10 Jahre
mietfrei zur Verfügung. Der Stiftung stehen nun umfangreiche Umbaumaßnahmen
bevor.
Die Baugenehmigung wurde erteilt. Der Umbau des Gebäudes konnte beginnen. Neben den normalen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen durch die Gewerke-Firmen haben sich hauptsächlich ehrenamtliche Helfer an den Arbeiten beteiligt.
Im August wurden alle Umbaumaßnahmen und Sanierungsarbeiten beendet. Das GZO konnte am 06.09.2006 eröffnet werden. Ehrenamtliche Mitarbeiter, Mitarbeiter aus verschiedenen öffentlichen Maßnahmen sowie Festangestellte nahmen ihre Arbeit auf. Der RBB unterstützte die Bauarbeiten mit dem Projekt „96 Stunden“ und ermöglichte damit den Aufbau und die Einrichtung einer Zahnarzt- und Augenarztpraxis. Viele Menschen, prominente Persönlichkeiten, Organisationen (z.B. Lions Club Kurfürstendamm) und Unternehmen (z.B. GASAG) halfen der Stiftung mit Sach- und Geldspenden. Die Bundesfamilienministerin Frau Ursula von der Leyen besuchte das Gesundheitszentrum am 19.09.2006.
Die Sparda-Bank finanziert der Sozialarbeiterin bis 2009 eine halbe Stelle. Das Gesundheitszentrum erweitert seine Angebote um soziale und rechtliche Beratung. Eine ehrenamtliche Friseurin bietet ihre Dienste regelmäßig im Gesundheitszentrum an. Neue Mitarbeiter aus verschiedenen öffentlichen Maßnahmen ergänzen das Team im Gesundheitszentrum. Es wurden zusätzlich drei neue Mitarbeiter fest eingestellt.
Die Zahnarztpraxis wurde eröffnet. Eine Psychologin bietet den Patienten psychologische- und Suchtberatung an. Die Stiftung unterschrieb den Kaufvertrag des Hauses in der Pflugstraße 12 im September 2008.
Die Angebote im Gesundheitszentrum sind gefestigt und werden intensiviert.
Das Gesundheitszentrum wird zunehmend von obdachlosen und bedürftigen Menschen, sowie Menschen ohne Krankenversicherung in Anspruch genommen. Die Zahnarzthelferin wurde fest angestellt. Die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, die außerhalb des Gesundheitszentrums die Arbeit unterstützen, konnte gefestigt und erweitert werden.
Die Stiftung erhält den CharityAward der Fachverlagsgruppe Springer Medizin.
Das Gesundheitszentrum bietet ab Februar regelmäßig ein
Kreativ-Nachmittagsangebot an: das „Montags-Café“ mit Kaffee und Kuchen,
Buchlesungen, Spielen und Basteleien. Derzeit arbeiten im Zentrum 10
ehrenamtliche Ärzte, 7 Ehrenamtliche anderer Berufsgruppen, 8 Festangestellte
sowie 3 Mitarbeiter aus öffentlichen Beschäftigungsmaßnahmen. Außerdem wurde
eine > Doktorarbeit über medizinische und soziographische Charakteristika der
Patienten verfasst.